BLASMUSIK IN ZEITEN VON CORONA
Gemeinsame Proben, Vorfreude auf die zahlreichen Auftritte im Sommer und natürlich das Beisammensein in geselliger Runde: wie für viele andere Musikvereine in der Umgebung heißt es auch für uns, dass aufgrund der Corona-Vorschriften erst einmal gar nichts geht.
Mit dem Erlass der ersten Corona-Verordnung Baden-Württembergs im März war uns Musikern und Vereinsverantwortlichen bewusst, dass dieses Jahr das gemeinsame Musizieren nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden kann. Nicht einmal die Generalversammlung, traditionell Anfang März, konnte abgehalten werden. Diese wurde nun auf unbestimmte Zeit vertagt.
Vor allem das gemeinsame Musizieren und das dazugehörige Beisammensein sowie die freitägliche Routine des Probenbesuchs fehlen uns Musikern. „Am Anfang war das für viele ein komisches Gefühl, Freitags nicht wie gewohnt zur Probe gehen zu können“, sagt unser 1. Vorsitzender Hubert Rettenmaier. Auch das „Bier danach“ und das gemütliche Miteinander im Musikerheim nach erfolgter Probe konnten nun nicht mehr stattfinden. „Die Jugendlichen haben schnell reagiert und sich am Wochenende kurzerhand per Videotelefonie über Skype getroffen“.
Besonders schade: neben zahlreichen jährlichen Routine-Auftritten wie dem Dorfmerkinger Marktplatzfest, dem Stadtfest in Neresheim, dem Waldfest in Schweindorf oder der Sichelhenke in Frickingen standen in diesem Jahr auch einige „Knüller-Auftritte“ sowie ein Vereinsausflug auf dem Programm. „Bereits im Mai wären wir der Einladung von MdB Roderich Kiesewetter gefolgt und hätten eine Bildungsfahrt nach Berlin unternommen. Diese musste natürlich abgesagt werden.“ Auch die ganztägige Umrahmung eines Jubiläumsfestes in Unterriffingen oder ein Auftritt auf dem Weinfest in Mundelsheim können Corona-bedingt nicht stattfinden.
Die Absagen treffen natürlich auch unsere eigenen Veranstaltungen. Weder der jährliche Saisonauftakt „Galaabend der Volksmusik“ noch der beliebte „Musikantengarten“ können in diesem Jahr stattfinden. Um unseren Musikantengarten tut es uns im Besonderen leid. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren zu einem festen Termin im Veranstaltungskalender auf dem Härtsfeld etabliert. Das Festwochenende im Juli bietet mit einem Kinderfest sowie dem „Dorfkind-Cup“, einer Wettkampf-Olympiade für Vereine, Jugendtreffs und lose Gruppierungen, regelmäßig tolle Unterhaltung für die Festgäste.
Und was macht man in der blasmusik- und probenfreien Zeit? Natürlich ermahnt uns unser Dirigent Hermann, die Probe zuhause ‚im stillen Kämmerlein‘ fortzusetzen, damit wir das gewohnt hohe Niveau unseres Vereins halten können. Daneben gibt es zahlreiche kreative Ideen von anderen Vereinen, an denen wir uns beteiligen. Beispielsweise wurden wir von anderen Vereinen mehrmals aufgerufen, bei der sogenannten ‚Klopapier-Challenge‘ mitzumachen, deren Ergebnis nun auf Youtube und den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram zu sehen sind.
Nichtsdestotrotz gilt: es geht nichts über das gemeinsame Musizieren im Orchester und wir hoffen darauf, zumindest den Probenbetrieb baldmöglichst wieder aufnehmen zu können. Die Instrumente jedenfalls stehen griffbereit.